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Selbstversorgung

Die Sommerernte ist langsam eingeholt und der Herbst rückt mit großen Schritten näher. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass wir auf unsere Extraportion Vitamine aus dem eigenen Garten verzichten müssen. Der Anbau und die Ernte von frischem Gemüse geht weiter – man kann seinen Beeten aber auch mit Gründüngung eine Verschnaufpause gönnen.

Die Gemüsebeete leeren sich langsam, Salate, Spätkartoffeln, Rote Bete & Co. werden abgeerntet. Für viele Hobbygärtner war die Gartensaison damit im Herbst schon vorbei. Dabei können auch jetzt noch viele schmackhafte Gemüsesorten in Hochbeeten oder Beeten gepflanzt werden, die auch bei kälteren Temperaturen prima im Beet gedeihen. Folientunnel oder ein festes Dach bieten dabei Schutz vor Nässe und Frost, darunter wird die Wärme sogar so gut gespeichert, dass das im Herbst ausgesäte Gemüse bis in den Winter geerntet werden kann.

Gemüseaussaat im September

Im September können noch einige Salate wie Rauke, Feldsalat, Winterkopfsalat oder Asia-Salate ausgesät werden – geerntet wird dann je nach Witterung bis in den Winter. Der Anbau im Herbst hat sogar einen Vorteil, denn dank der niedrigeren Temperaturen ist die Gefahr, dass der Salat „schießt“ deutlich geringer. Rucola keimt bis Oktober innerhalb weniger Tage und schmeckt wunderbar mild. Auch Spinat, der jetzt ausgesät wird, kann in milden Wintern im November/Dezember oder im nächsten Frühjahr geerntet werden. Wintersorten der Möhre können ebenfalls im September/Oktober ausgesät werden und auch Radieschen können noch bis in den September problemlos im Freiland ausgesät werden.

Wintergemüse pflanzen

Wer Jungpflanzen vom Grünkohl- oder Brokkoli, Endivien oder Porree zur Hand hat, kann auch diese jetzt noch im Hochbeet oder im Freiland auspflanzen. An möglichst sonnigen Standorten können Ende September bis Anfang Oktober Wintersteckzwiebeln und Knoblauch in den Boden gebracht werden. Zum Schutz vor Kahlfrösten hilft ab Spätherbst eine Reisigdecke oder Stroh. Im zeitigen Frühjahr wird das Wachstum durch eine Vliesabdeckung begünstigt, geerntet werden die Zwiebeln dann ca. im Mai, der Knoblauch im Juli.

Wellnesskur für die Beete

Wer keine Lust hat auf letzte Salate oder Herbstgemüse, kann seinen Beeten auch eine Verschnaufpause in Form von Gründüngung gönnen. Denn Gründüngung macht müde Gemüsebeete munter! Mit Pflanzen wie Phacelia, Gelbsenf, Winterroggen oder Ölrettich wird der Boden begrünt, gleichzeitig sorgt das Wurzelwerk dafür, dass das Erdreich gelockert und gelüftet wird. Zudem wird die Bodenstruktur verbessert und wertvolle Nährstoffe angereichert. Dadurch wird also nicht nur Dünger gespart, die dichte oberirdische Pflanzenmasse verhindern auch, dass sich lästiges Unkraut auf den leeren Beeten breit macht. Die bis zum Frühjahr andauernde Wellnesskur tut den Beeten richtig gut. Eigentlich stammt die Technik aus dem Ackerbau, im Garten macht Gründüngung auf nicht mehr benötigten Flächen aber genauso Sinn.

Einjährige Küchenkräuter

Im September ist der letzte Aussaattermin für ein- und zweijährige Küchenkräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Kerbel oder Koriander. Dank der Feuchtigkeit und der noch vorhandenen Wärme im Herbst können die Kräuter noch gut anwachsen. Sie gedeihen aber auch prima am hellen Küchenfenster. Im September ist auch eine gute Pflanzzeit für mehrjährige Kräuter wie Estragon, Minze, Thymian oder Currykraut. Ausdauernde Kräuter wie Schnittlauch, Estragon oder Zitronenmelisse können zudem noch wunderbar durch Teilung vermehrt und somit verjüngt werden. In der warmen und nährstoffreichen Erde schlagen die Jungpflanzen rasch wurzeln und sind bis zum Wintereinbruch ausreichend frostfest um Vitamine zu liefern.

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